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Haltungsformen Schafe & Ziegen

„Schafe und Ziegen werden in Österreich naturnah gehalten. Die kleinen Wiederkäuer sind Herdentiere, dass spiegelt sich auch in der Haltung dieser Tiere wider. Ihrer natürlichsten Haltungsform entsprechend verbringt ein Großteil der heimischen Schafe und Ziegen viel Zeit auf Weiden und Almen.“

Eine gute Haltung von Schafen und Ziegen ist von großer Bedeutung für das Wohlbefinden der Tiere. Schafe und Ziegen sind Herdentiere und benötigen ausreichend Platz, um sich zu bewegen und ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben – aus diesem Grund werden sie fast ausschließlich in Gruppen gehalten. Eine artgerechte Haltung umfasst auch den Zugang zu sauberem Wasser, einer ausgewogenen Ernährung und Schutz vor Witterungseinflüssen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine gute Hygiene in den Stallungen tragen dazu bei, dass die Tiere gesund bleiben. Krankheiten können vermieden werden, indem man frühzeitig Symptome erkennt und behandelt. Da sich die Grundbedürfnisse von Schafen und Ziegen kaum unterscheiden, gibt es folglich kaum Unterschiede in der Haltungsform.

Gesetzliche Mindestanforderungen

Die Haltung von Schafen und Ziegen in Buchten mit durchgehend perforierten Böden ist verboten. Weisen geschlossene Böden im Liegebereich der Tiere keine Beläge auf, die ihren Ansprüchen an Weichheit und Wärmedämmung genügen, sind sie ausreichend mit Stroh oder ähnlich strukturiertem Material einzustreuen. Ebenso ist im Sinne der Bewegungsfreiheit eine Anbindehaltung verboten.

Schafe in Gruppenbuchten

Tierkategorie

THVO LE 23-27 Bio
Widder 1,50 m²/Tier 3,00 m²/Tier 1,50 m²/Tier
Mutterschaf ohne Lamm 0,80 m²/Tier 1,20 m²/Tier 1,50 m²/Tier
Mutterschaf mit 1 Lamm 1,20 m²/Tier 1,50 m²/Tier 1,85 m²/Tier
Mutterschaf mit mehr als 1 Lamm 1,50 m²/Tier 1,80 m²/Tier 2,20 m²/Tier
Lämmer bis 6 Monate 0,50 m²/Tier 0,50 m²/Tier 0,50 m²/Tier
Jungschafe 6-12 Monate 0,60 m²/Tier 0,80 m²/Tier 1,00 m²/Tier
Ziegen in Gruppenbuchten

Tierkategorie

THVO LE 23-27 Bio
Böcke 3,00 m²/Tier 3,00 m²/Tier 3,00 m²/Tier
Mutterziege ohne Kitz 1,40 m²/Tier 1,50 m²/Tier 1,50 m²/Tier
Mutterziege mit 1 Kitz 1,75 m²/Tier 1,85 m²/Tier 1,85 m²/Tier
Mutterziege mit mehr als 1 Kitz 2,10 m²/Tier 2,20 m²/Tier 2,20 m²/Tier
Kitze bis 6 Monate 0,50 m²/Tier 0,50 m²/Tier 0,50 m²/Tier
Jungziegen 6-12 Monate 0,60 m²/Tier 0,80 m²/Tier 1,00 m²/Tier

THVO – Tierhaltungsverordnung, sie entspricht den gesetzlichen Mindeststandards in Österreich

LE 23-27 – besonders tierfreundliche Haltung gemäß Investitionsförderung

Bio – gemäß EU-Bio-Verordnung und 1.Tierhaltungsverordnung

Spannende Themen rund ums Schaf

Artgerechte Schaf- und Ziegenhaltung

Almhaltung ist die ursprünglichste Haltungsform für kleine Wiederkäuer. In den Sommermonaten befindet sich eine Vielzahl der Schafe und Ziegen auf den Almen Österreichs. Besonders geschätzt werden die kleinen Wiederkäuer aufgrund ihrer „goldenen Klaue“!

Die Almsaison beginnt je nach Region und Witterung im Juni und dauert bis September an. Anschließend kommen die Schafe und Ziegen wieder auf Weiden rund um den landwirtschaftlichen Betrieb und in die Ställe.

ERHALTUNG DER ALMEN

Schafe und Ziegen werden auf Almen aufgetrieben, um die vorhandenen Almflächen optimal zu bewirtschaften. Gleichzeitig haben die Tiere dadurch ausreichend Futter zur Verfügung und auf den Flächen im Tal kann Heu für die Fütterung im Winter geerntet werden. 

Landwirtschaftspflege & Schutz vor Lawinen oder Muren

Schafe und Ziegen erreichen durch ihre geringere Größe und Gewicht auch Flächen im steilen Gelände. Steilhänge die so abgegrast werden sind weniger anfällig für Lawinen, weil mit kurzem Gras weniger Rutschgefahr herrscht. 

Biodiversität auf den Almen

Wenn nicht beweidet oder gemäht wird, breiten sich Sträucher, Bäume und andere hochwachsende Arten aus, was die Pflanzenvielfalt verringert. Schafe und Ziegen tragen Pflanzensamen durch Fell, Klauen und Kot weiter, wodurch sich auch selten gewordene Kräuter wieder ausbreiten können.

Schafe und Ziegen leisten in Österreich einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Almen als Natur- und Erholungsort. Unterstütze die Bäuer:innen durch den Kauf heimischer Produkte.

Wolle – ein nachwachsender Rohstoff

Wolle ist ein natürlicher Rohstoff mit vielseitigen EigenschaftenWolle ist das “Kleid” der Schafe. Nach der Schur wird die Wolle gesammelt. Vor der Verarbeitung wir der natürliche Rohstoff zunächst gewaschen. Anschließend wird die Wolle zu Garn, Filz oder anderen Produkten weiterverarbeitet.

2,50 bis 4 Kilogramm Wolle produziert ein Schaf im Jahr!

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