
Haltungsformen Legehennen
„In Österreich gibt es drei gesetzlich erlaubte Haltungsformen für Legehennen: Bodenhaltung, Freilandhaltung und Biohaltung. Jede dieser Haltungsformen bietet eigene Vorteile.“
Eier gehören zu den Grundnahrungsmitteln und sind aus der österreichischen Küche nicht wegzudenken. In Österreich werden Bodenhaltung, Freilandhaltung und Bio-Haltung unterschieden, wobei jede dieser Haltungsformen strengen gesetzlichen Vorgaben unterworfen ist und eigene Merkmale hinsichtlich Platzangebot, Auslaufmöglichkeiten und Fütterung mit sich bringt. Die früher übliche Käfighaltung ist seit dem 1. Jänner 2020 vollständig verboten.
Zahlen, Fakten, Überblick
Merkmal | Bodenhaltung | FreilandhaltungBio-Haltung | |
---|---|---|---|
Marktanteil | ca. 57 % | ca. 31 % | ca. 12 % |
Stallplatz | max. 9 Hennen/m² | max. 9 Hennen/m² | max. 6 Hennen/m² |
Auslauffläche | kein Auslauf | min. 8 m² pro Henne | min. 10 m² pro Henne |
Außenbereich | nicht vorhanden | vorhanden mit Schutz | vorhanden, bewachsen |
Größe der Herde | Keine gesetzliche Grenze | Keine gesetzliche Grenze | Max. 3.000 Tiere/Herde |
Futter | Konventionell: Mais, Weizen, Soja | Konventionell: Mais, Weizen, Soja | 100 % Bio (mit max. 5 % konv. Eiweiß bei Jungtieren) |
Die Bodenhaltung ist die am weitesten verbreitete Form der Legehennenhaltung in Österreich. Die Hennen leben ausschließlich in Stallungen, ohne Zugang ins Freie.
- Platzangebot: Maximal 9 Hennen pro Quadratmeter; oft wird Platz durch mehrstöckige Volieren erweitert.
- Stallausstattung: Sitzstangen, Futter- und Tränkeeinrichtungen sowie Legenester stehen bereit.
- Futter: Konventionelles Mischfutter aus Getreide, Mais, Soja und Mineralstoffen.
zum 360° Stalleinblick:
Die Bodenhaltung ermöglicht eine effiziente Produktion, schränkt jedoch das Ausleben des natürlichen Verhaltens der Tiere ein.
Bei der Freilandhaltung steht den Hühnern tagsüber ein großzügiger Außenbereich zur Verfügung, wodurch das natürliche Verhalten gefördert wird.
- Platzangebot: Ähnlich der Bodenhaltung, maximal 9 Hennen pro Quadratmeter im Stall.
- Auslauf: Mindestens 8 Quadratmeter pro Henne, ausgestattet mit Schutzvorrichtungen wie Unterständen oder Bäumen.
- Stallausstattung: Ähnlich der Bodenhaltung, aber ergänzt durch einen Auslauf.
- Futter: Konventionelles Futter, ergänzt durch das, was die Hennen auf der Wiese finden (Gräser, Insekten).
zum 360° Stalleinblick:
Freilandhaltung bietet deutlich mehr Tierwohl und bessere natürliche Lebensbedingungen, weshalb Verbraucher:innen sie zunehmend bevorzugen.
Bio-Haltung stellt die strengste Form der Haltung dar und erfüllt die höchsten Ansprüche an Tierschutz, Nachhaltigkeit und natürliche Lebensweise.
- Platzangebot: Wesentlich großzügiger; maximal 6 Hennen pro Quadratmeter.
- Auslauf: Mindestens 10 Quadratmeter pro Henne, mit Bäumen sowie Sträuchern bewachsen und mit natürlichen Schutzelementen ausgestattet.
- Futter: Ausschließlich biologisch zertifiziertes Futter (mit max. 5 % konventionelles Eiweiß bei Jungtieren).
- Besondere Anforderungen: Maximal 3.000 Hennen pro Herde, natürliche Beleuchtung und garantierte Nachtruhe von mindestens 8 Stunden.
zum 360° Stalleinblick:
Bio-Haltung bedeutet ein erhöhtes Platzangebot für die Tiere und die Fütterung mit Bio-Futter, was sich jedoch auch im deutlich höheren Preis widerspiegelt.
Spannende Themen rund ums Ei
Eierkennzeichnung -Was bedeuten die Zahlen auf dem Ei?
Auf jedem Ei in Österreich ist ein Code aufgestempelt. Die erste Ziffer gibt die Haltungsform an:
- 0 = Biohaltung
- 1 = Freilandhaltung
- 2 = Bodenhaltung
- 3 = Käfighaltung (in Österreich verboten, aber in Importprodukten möglich)
Tipps für den Einkauf
- Zutatenlisten prüfen: Entscheide dich für Produkte, bei denen freiwillig „Freiland-“ oder „Bodenhaltung“ angegeben ist.
- Nachfragen: Ist die Haltungsform der Eier nicht angegeben? Schreib dem Hersteller oder Händler und fordere eine transparente Kennzeichnung!
- Bio-Produkte wählen (bei verarbeiteten Produkten): Hier kannst du sicher sein, dass die Eier aus Haltung mit Auslauf stammen.